Josef «Pepi» Frommelt
Josef «Pepi» Frommelt wurde am 21. Oktober 1935 in Triesen als Sohn des Landwirts Josef und Kreszenz, geb. Hörnle, geboren. Er hatte neun Geschwister und wuchs im Triesner Oberdorf auf. Er war mit der Musikerin Helga Torkos verheiratet. Ihre beiden Kinder sind Stefan und Clarissa.
«Pepi» besuchte von 1949 bis 1957 das Gymnasium in Vaduz und in Mindelheim (D), 1957–1964 studierte er Musikwissenschaft in Wien (Staatsdiplome für Klarinette und Blockflöte). Ab 1964 wirkte er als Lehrer an der Liechtensteinischen Musikschule, deren Auf- und Ausbau er von 1966 bis 2000 als Schuldirektor wesentlich prägte. Ausserdem war er Dirigent der Harmoniemusiken Eschen (1964 – 1970) und Triesen (1964–1985) sowie ab 1967 viele Jahre Verbandsdirigent des Liechtensteinischen Musikverbands. 1971 gründete er die Internationalen Meisterkurse, die er bis 2005 leitete. Von 1974 bis 1991 war er Vorstandsmitglied der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Jugendmusik und Musikerziehung, 1982 bis 1985 Mitglied des Organisationskomitees für das Europäische Jahr der Musik 1985, 1991 bis 1999 Präsident der Europäischen Musikschulunion EMU (1999 Ehrenmitglied) und 2003 bis 2015 erster Präsident der von ihm mitgegründeten Internationalen Rheinbergergesellschaft. 2008–2010 stand er zudem der Gesellschaft Schweiz – Liechtenstein vor.
Frommelt verfasste mehrere Publikationen zur liechtensteinischen Musikgeschichte und widmete sich der Volksmusikforschung; insbesondere fand, rekonstruierte und publizierte er liechtensteinische Tänze und Musikstücke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ausserdem stammen von ihm rund fünfzig eigene Kompositionen für Orchester, Blasmusik und Chor.
Frommelt war auch politisch aktiv: von 1974 bis 1978 und 1980 bis 1982 gehörte er als Abgeordneter dem liechtensteinischen Landtag an (FBP), 1978 bis 1980 als stellvertretender Abgeordneter. Von 1979 bis 1981 fungierte er als Berichterstatter der Kulturkommission des Europarats über die Musikerziehung.
«Pepi» Frommelt verstarb am 11. November 2019.